Der Rendlesham Fall - Ein Ufo Klassiker

Der Rendlesham Forest-Fall vom 26. Dezember 1980 wird gerne als „britisches Roswell“ angesehen, ist aber in Wahrheit ein weit bedeutenderes Ereignis als Roswell. Gelegentlich taucht dieser Fall auch als "Bentwaters-" oder "Suffolk-Fall" in der Literatur auf.

Es gibt kaum einen anderen Ufo-Fall, der sich auf derart viele, anscheinend in hohem Grade glaubwürdige, Zeugen, verteilt auf zwei verschiedene Nächte, oder auf eine derartige Vielzahl an ergänzenden Beweisen, vermeintliche physische Spuren, ein amtliches Protokoll eines hohen U.S. Air Force-Offiziers, welches die Ereignisse bestätigt, eine Echtzeitbandaufnahme während der Sichtung in der zweiten Nacht vom selben U.S.A.F.-Offizier, ein Bericht durch örtliche Polizeibeamte, die hinzugerufen wurden und schriftliche Aussagen der Militärzeugen aus den Ereignissen der ersten Nacht, stützen kann. Es gibt mehr Fernsehsendungen über diesen Fall, die auch auf YouTube geposted wurden, als zu jedem anderen und er erscheint regelmäßig auf den Listen der "besten UFO-Sichtungen".

Dennoch hat sich die öffentliche Diskussion über den Fall weniger auf die gut bestätigten, oben erwähnten, Primärbeweise konzentriert, als vielmehr auf verschiedene Geschichten zweifelhafter Herkunft, die erst viele Jahre später auftauchten, als sich die Rendlesham-Mythologie etabliert hatte. So wurde bspw. mit den Jahren aus den eher unspektakulären Lichtern ein pyramidenförmiges Objekt mit Hieroglyphen darauf. Offensichtlich hat der Ruhm in den Jahren danach zu Übertreibungen und Falschaussagen seitens mancher Zeugen geführt.

Neben der zuerst bekannten Tonbandaufnahme von Col. Halt, tauchte als bedeutenster Beweis die Zeugenerklärungen der Betroffenen der ersten Nacht auf, die erst 1997 aufgedeckt wurden. Ebenfalls von großer Bedeutung sind die seit 2001 freigegebenen Regierungsdokumente des Ministry of Defense (britisches Verteidigungsministerium), die bestätigen, dass das MoD den Fall nie einer ernsthaften Untersuchung für würdig erachtete. Man kann daraus schlussfolgern: es gab keine Vertuschung, weil es nichts zu vertuschen gab.

Obwohl der Fall insgesamt sehr komplex ist, können die Hauptaspekte wie folgt zusammengefasst werden:

1. Am 26. Dezember1980, gegen 3 Uhr sahen Sicherheitsbeamte der nahen Militärbasis helle Lichter, die anscheinend im Rendlesham Forest herunter kamen. Gleichzeitig erschien eine helle Feuerkugel am Himmel über Südengland.

2. Die Sicherheitsbeamten gingen hinaus in den Wald und sahen ein Blitzlicht zwischen den Bäumen, dem sie folgten, bis sie erkannten, dass es von einem Leuchtturm (Orford Ness) kam.

3. Nach Tagesanbruch wurden Abdrücke im Boden und Markierungen an den Bäumen in einer Lichtung gefunden. Die örtliche Polizei und ein Förster identifizierten diese als Kaninchenabfälle und Schnitte, die von den Förstern gemacht wurden.

4. Zwei Nächte später untersuchte der Deputy Base Commander, Lt.Col. Charles Halt, den Bereich. Er registrierte Strahlungsmesswerte, die im Hintergrundniveau lagen. Er sah ebenfalls ein Blitzlicht in der Richtung von Orford Ness, war aber nicht imstande, es zu identifizierenen.

5. Col. Halt berichtete über die Beobachtung sternenähnlicher Objekte, die stundenlang funkelten und schwebten, wie Sterne. Das hellste davon, das manchmal Lichtstrahlen auszusenden schien, stand in der Richtung von Sirius, dem hellsten Stern im Himmel.

Grundlegend betrachtet, läuft der Fall auf Fehlinterpretationen einer Reihe nächtlicher Lichter, einer Feuerkugel, eines Leuchtturms und einiger Sterne hinaus. Solche Fehlidentifizierungen sind der Standard in der Ufo-Forschung. Es ist nur die Verkettung dreier verschiedener Stimuli, die es außergewöhnlich erscheinen lässt. Vor allem für diejenigen, die mit der Erscheinungsweise der verschiedensten Stimuli nicht vertraut sind.

Neben den hier angebotenen Informationen empfehlen wir die umfassende kritische Aufarbeitung des Falles von Ian Ridpath, der den Fall von Beginn an verfolgt, umfassend untersucht und auch Artikel dazu veröffentlicht hat.

 

 Artikel
Eine ausführliche Darstellung des Rendlesham-Falls von Werner Walter: Rendlesham - Der heilige Gral.
Die Rendlesham-Forest Akte. Eine Zusammenstellung aus neun Beiträgen aus der kritischen Ufo-Zeitschrift "Cenap-Report" von 1983 ff. von Hans-Jürgen Köhler. (PDF, 7,88 MB, 63 Seiten)
Voices from the Woods, a Review of the Rendlesham Case, Auszug aus der Zeitschrift SUNlite, Vol. 2 Nr. 6, November-Dezember 2010 (PDF, 413 KB, ext. Download).
 Weblinks
The Randlesham Forest UFO Case, eine umfassende Analyse des kritischen britischen UFO-Forschers Ian Ridpath.
New Light on Rendlesham. Eine Zusammenfassung des Rendlesham-Zwischenfalls zum Anlass des 30-jährigen Jubiläums von Dr. David Clarke (englisch)
The Secret Files: Rendlesham. Ein Artikel von Dr. David Clarke, welcher ursprünglich In der Zeitschrift "Fortean Times" Nr. 204 (Dezember 2005) erschienen ist. (englisch)
 
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