Begriffe der Ufo-Phänomen-Forschung

Begriffe zur Beschreibung des UFO/UAP-Phänomens im In- und Ausland.

*** UFO/IFO ***

Der meistverwendete und weltweit (noch) gebräuchlichste Begriff "UFO" steht für "Unidentified Flying Object" (dt.: "unidentifiziertes Flugobjekt"). Eingeführt wurde der Begriff 1952 von der US-Luftwaffe auf Anregung von Captain Edward J. Ruppelt, damaliger Leiter des Projekts Blaubuch, um den zuvor gebräuchlichen Begriff der "fliegenden Untertasse" abzulösen, da dieser die Vielfalt der Sichtungen nicht ausreichend beschreibe. Zum Begriff UFO gibt es keine einheitliche Definition, so dass es dazu unterschiedliche Ausprägungen gibt. Nachfolgend einige Beispiele.

Das Air Technical Intelligence Center der US Air Force definierte 1954 UFO in der "Air Force Regulation 200-2" als:

"Jedes in der Luft befindliche Objekt, das aufgrund seines Verhaltens, seiner aerodynamischen oder ungewöhnlichen Eigenschaften nicht auf irgendeinen gegenwärtig bekannten Flugzeug- oder Raketentyp passt oder nicht als ein bekanntes Objekt positiv identifiziert werden kann."


Der Condon-Report von 1969 (Abschlussbericht zum UFO-Projekt an der Universität von Colorado) definiert UFO wie folgt:

"Ein nicht identifiziertes fliegendes Objekt ... wird hier definiert als der Anstoß für einen Bericht, der von einer oder von mehreren Personen abgegeben wird, wonach diese etwas am Himmel ... gesehen haben, das der Beobachter nicht als natürlichen Ursprungs identifizieren konnte und das ihm so rätselhaft erschien, dass er sich entschloss, hierfür einen Bericht an die Polizei, Regierungsbeamte, die Presse oder vielleicht an einen Vertreter einer privaten Organisation ... zu richten."


Die wohl bekannteste Definition stammt von Prof. J. Allen Hynek, Astronom, Berater beim Projekt Blaubuch der US Air Force und Gründer des Center for UFO-Studies (CUFOS):

"Ein UFO ist die mitgeteilte Wahrnehmung eines Objektes oder Lichtes am Himmel oder auf dem Land, dessen Erscheinung, Bahn und allgemeines dynamisches und leuchtendes Verhalten keine logische, konventionelle Erklärung nahe legt und das rätselhaft nicht nur für die ursprünglich Beteiligten ist, sondern nach genauer Prüfung aller vorhandenen Indizien durch Personen, die technisch dazu in der Lage sind, eine Identifizierung nach dem gesunden Menschenverstand vorzunehmen, falls eine solche möglich ist, unidentifiziert bleibt."


Vom kritischen deutschen UFO-Forscher und Foto- und Filmspezialisten Klaus Webner ("Die Nagora-Fotoserie kritisch betrachtet", "Wesen aus dem Weltraum?") stammt folgende, dem Condon Report entlehnte, aber  verständlicher formulierte Definition:

"Der Begriff U.F.O. (Abkürzung für unidentified flying object) stammt aus der amerikanischen Luftfahrtterminologie und bezeichnet ein flugfähiges oder in der Luft befindliches Objekt, welches dem Beobachter fremdartig erscheint und während der Beobachtungszeit nicht von ihm identifiziert werden kann.
Wurde z. B. ein Wetterballon nicht als solcher erkannt, dann liegt bereits eine U.F.O.-Sichtung vor und zwar relativ zum Beobachter. Hierbei wird deutlich, dass die Bezeichnung U.F.O. überhaupt nichts mit irgendwelchen außerirdischen Raumschiffen zu tun haben muss, wie es in Unkenntnis oft behauptet wird."


Da die wahre Natur des Phänomens bislang unklar und in der Wissenschaft und UFO-Forschung umstritten ist, versuchen die einzelnen Definitionen auf meist verklausulierte Weise einen Rahmen zu definieren, der das Phänomen zutreffend beschreibt. Dabei werden Negativ-Definitionen eingesetzt, die das auszudrücken versuchen, was ein UFO nicht ist. Während der Condon Report ganz allgemein – und nur in Relation zum Beobachter, zum Zeitpunkt der Sichtung – eine UFO-Sichtung definiert, zielen USAF und Hynek auf eine Definition nach erfolgter Untersuchung bzw. Beurteilung ab. Im deutschsprachigen Raum wird dies differenziert durch die Begriffe "UFO im weiteren Sinn" (UFO i.w.S.), also jedes für den jeweiligen Beobachter unidentifizierte und gemeldete Objekt, und "UFO im engeren Sinn" (UFO i.e.S.), das sich auf die nach einer qualifizierten Untersuchung verbleibenden, ungeklärten Sichtungen bezieht. Eine Entsprechung im englischsprachigen Raum gibt es nicht.

Die einzelnen Definitionen sind nicht immer widerspruchsfrei, da Hynek zum einen die technische Voraussetzung des Untersuchers hervorhebt, zum anderen dann den gesunden Menschenverstand bemüht.

Der Begriff UFO an sich ist wertneutral und eine gemeldete, nicht identifizierte UFO-Sichtung sagt nichts über die dahinterstehende Ursache aus. Trotz dieser um Sachlichkeit bemühten Definitionen wird der Begriff UFO heutzutage umgangssprachlich häufig dem eher popkulturellen Begriff der "Fliegenden Untertasse" gleichgesetzt und als außerirdisches Raumschiff verstanden. Selbst innerhalb der UFO-Szene werden die Begrifflichkeiten nicht immer sauber angewandt. Oft ist begrifflich auch von "unbekannten" oder "nicht identifizierbaren" Flugobjekten die Rede, was formal nicht korrekt ist. Ersteres enthält bereits eine Wertung und letzteres erhebt einen Absolutheitsanspruch und berücksichtigt dabei nicht, dass jegliche Beurteilung und Klassifizierung einer Sichtung vorläufig ist und auf dem zum Untersuchungszeitpunkt bestehendem Informations- und Wissensstand beruht, der sich im Laufe der Zeit verändert.

Gemeldete UFO-Sichtungen, die nach erfolgter Untersuchung auf ein herkömmliches Objekt oder Phänomen zurückgeführt werden können oder dem mit hoher Wahrscheinlichkeit entsprechen, bezeichnet man als "Identified Flying Object" (IFO, dt: "identifiziertes Flugobjekt"). Geprägt wurde der IFO-Begriff durch den amerikanischen UFO-Forscher Allen Hendry in seinem UFO-Handbook. Die frühere "Deutsche UFO/IFO-Studiengesellschaft" (DUIST) verwandte den Begriff abweichend als "interplanetarische Flugobjekt".

 *** Fliegende Untertasse ***

Der umgangssprachliche Begriff der "Fliegenden Untertasse" (engl.: "Flying Saucer") wurde erstmalig bereits 1878 anlässlich der Sichtung von John Martin am 02.01.1878 bei Denison, Texas erwähnt. Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch fand der Ausdruck jedoch erst nach der bekannten Sichtung von Kenneth Arnold am 24.06.1947 im Luftraum über dem US-Staat Washington, wo er von einem Journalisten aufgrund der Schilderung Arnolds gebraucht wurde, in dem er das Flugverhalten der von ihm beobachteten Objekte beschrieb. Die US Air Force verwendete anfangs diesen Begriff, bis er 1952 vom Begriff UFO ersetzt wurde. Mittlerweile hat die "fliegende Untertasse" Einzug in die Popkultur gehalten und auch wenn sie als Synonym für ein außerirdisches Raumschiff verstanden wird, so war sie ursprünglich lediglich auf die typische Form bezogen, die sich in den Jahrzehnten nach der Arnold-Sichtung in Zeugenbeschreibungen und vor allem häufig auf den damals verbreiteten UFO-Fotos zeigte. Die dort zu sehenden "Untertassen" waren vielfach jedoch auf Fälschungen zurückzuführen.

*** USO ***

Im bzw. unter Wasser befindliche unidentifizierte Objekte, bzw. UFOs,  werden als "Unidentified Submarine Objects" oder "Unidentified Submerged Objects" (USO, dt.: "nicht identifizierte unterseeische Objekte"), bezeichnet. Der USO-Begriff muss nicht zwangsläufig mit UFOs in Verbindung gebracht werden, da damit auch nicht identifizierte U-Bootartige Objekte bezeichnet werden.

*** UAP/UAO/UAS/AAP ***

Im Zuge der neueren Aktivitäten der US-Regierung in Sachen UFO-Untersuchung und der Einrichtung der UAP Task Force im Jahr 2020 findet der "UAP"-Begriff eine zunehmende, internationale Verbreitung, wobei es den UAP-Begriff schon viel länger gibt, er sich bislang jedoch nicht durchsetzen konnte. In seiner früheren Form stand UAP für "Unidentified Aerial Phenomena" oder "Unusual Aerial Phenomena"(seltener "Unidentified Atmospheric Phenomenon"), also auf deutsch unidentifizierte bzw. ungewöhnliche Luftraum-Phänomene. Seit 2023 wird der UAP-Begriff sowohl vom UAP-Büro der US-Regierung als auch dem NASA UAP Study Team mit "Unidentified Anomalous Phenomena" definiert (dt.: "unidentifizierte anomale Phänomene"), da man nicht nur Phänomene im Luftraum ("Aerial"), sondern auch Phänomene im Weltraum sowie auf bzw. unter Wasser mit einbeziehen will. UAP wird hier allgemein definiert mit Sichtungen, die nicht sofort als herkömmliche Objekte oder Phänomene identifiziert werden können.

Der UAP-Begriff gilt inzwischen vielfach als eine seriösere Alternative zum UFO-Begriff, da letzterer in der allgemeinen Verwendung in der Öffentlichkeit verbreitet mit fliegenden Untertassen gleichgesetzt wird und auch popkulturell als vorbelastet gilt. Der Begriff UFO transportiert hier nach wie vor das Klischee von außerirdischen Raumschiffen und hat daher einen schlechten Ruf im Rahmen einer um Ernsthaftigkeit und Wissenschaftlichkeit bemühten Forschung. Insbesondere akademische und wissenschaftliche Kreise bevorzugen den UAP-Begriff, während es in der privaten UFO-Forschung unterschiedliche Haltungen dazu gibt und hier auch nach wie vor von UFOs bzw. einem UFO-Phänomen gesprochen wird. 

Wie erwähnt, ist der UAP-Begriff an sich nicht neu, sondern wurde schon in den 1950er Jahren vom US Air Force Technical Intelligence Center (ATIC) erwähnt. Im Lehrbuch der US Air Force zum Thema "Einführung in die Weltraumwissenschaft" für das Herbstsemester 1970 gibt es ein Kapitel zum UFO-Thema das mit "Unidentified Aerial Phenomena" betitelt ist. Insgesamt wurde der Begriff in der Vergangenheit jedoch nur sporadisch verwendet. In den vergangenen Jahren wurde der UAP-Begriff seitens mancher öffentlicher Stellen, wie z.B. vom britischen Ministry of Defense (MoD) oder der amerikanischen Luftfahrtbehörde (FAA) bevorzugt.  In der UFO-Szene wurde der UAP-Begriff prominent durch die britische UFO-Forscherin Jenny Randles in ihren Büchern UFO Study (1981) und UFO Reality (1983) zwar etwas populärer gemacht, konnte sich jedoch noch nicht in der Breite durchsetzen. In den Bezeichnungen mancher UFO-Gruppen findet sich ein Bezug auf den UAP-Begriff (z.B. APRO, NICAP, NARCAP, GEIPAN). Hierzulande favorisierte die UFO-Gruppe CENAP noch in den 1980er Jahren den UAP-Begriff. Anlass waren damals Sichtungsberichte leuchtender Objekte, bei denen man auch Richtung Plasmaphänomen dachte (angelehnt an die Überlegungen von Jenny Randles zu diesem Begriff), die sich dann aber als Miniheißluftballons entpuppten. Ein Problem war damals aber auch der mangelnde Bekanntheitsgrad des Begriffs in der Öffentlichkeit und man es seitens der UFO-Szene als schwierig empfand, einen neuen Begriff nach außen hin einzuführen. 

Jenny Randles sah den UAP-Begriff einerseits als möglichen, neutraleren Ersatz für "UFO" an, andererseits auch als Bezeichnung eines unbekannten atmosphärischen (Plasma-)Phänomens, das sie in UFO Study wie folgt beschreibt: 

"Unabhängig von seinem angeblichen Ursprung wird allgemein angenommen, dass ein UAP aus fluoreszierender, energetisierter Luft besteht, die irgendwie eine kugelförmige oder andere Form annehmen kann. Die scheinbar künstlichen Oberflächenmerkmale könnten aus denselben Wahrnehmungseffekten resultieren, die für die illusorischen Formen verantwortlich sind, die mit einigen konventionellen IFOs in Verbindung gebracht werden (...). Darüber hinaus wird behauptet, dass sie Radiowellen, Mikrowellen, Infrarot- oder Ultraviolettstrahlung aussenden können, was zu verschiedenen Sekundäreffekten führt, die von Fahrzeugstörungen über Radiostörungen bis hin zu physiologischen Symptomen bei Menschen und Tieren reichen."


Richard F. Haines
, u.a. Wissenschaftler bei der NASA und wissenschaftlicher Direktor des National Aviation Reporting Center on Anomalous Phenomena (NARCAP) definierte UAP in Anlehnung an Hynek wie folgt:

"Ein unidentifiziertes Luftraumphänomen (UAP) ist ein visueller Stimulus, der einen Sichtungsbericht über ein Objekts oder Licht am Himmel hervorruft, dessen Aussehen und/oder Flugdynamik nicht auf ein logisches, konventionelles Flugobjekt schließen lassen, und der auch nach eingehender Prüfung aller vorliegenden Beweise durch Personen, die technisch dazu in der Lage sind, sowohl eine umfassende technische Identifizierung als auch eine solche nach dem gesunden Menschenverstand vorzunehmen, falls eine solche möglich ist, unidentifiziert bleibt."


Das US-UAP-Büro AARO definiert UAP folgendermaßen:

"Unidentifizierte anomale Phänomene (UAP) sind (A) Objekte in der Luft, die nicht unmittelbar identifizierbar sind; (B) Objekte oder Geräte in der Luft; (C) und Objekte oder Geräte unter Wasser, die nicht unmittelbar identifizierbar sind und die Verhaltens- oder Leistungsmerkmale aufweisen, die darauf hindeuten, dass die Objekte oder Geräte mit den in Unterabsatz (A) oder (B) beschriebenen Objekten oder Geräten verwandt sein könnten. (Gemäß dem NDAA FY23 Abschnitt 1673(d)(8))

Das DoD betrachtet Unidentifzierte anomale Phenomene (UAP) als Quellen anomaler Entdeckungen in einem oder mehreren Bereichen (d.h. in der Luft, auf See, im Weltraum und/oder über das Medium), die noch nicht bekannten Akteuren zugeordnet werden können und die Verhaltensweisen zeigen, die von Sensoren oder Beobachtern nicht ohne weiteres verstanden werden.

Zu den "anomalen Entdeckungen" gehören unter anderem Phänomene, die offensichtliche Fähigkeiten oder Material zeigen, das die bekannten Leistungsgrenzen überschreitet. Ein UAP kann aus einem oder mehreren nicht identifizierten anomalen Objekten bestehen und über einen längeren Zeitraum andauern."


Kürzer fasst sich das NASA UAP Study Team in ihrer Definition:

"... unidentifizierte anomale Phänomene (UAPs) - d. h. Beobachtungen von Ereignissen am Himmel, die nicht als Flugzeuge oder bekannte Naturphänomene identifiziert werden können ..."


Mittlerweile hat sich der Begriff auch im deutschen Sprachraum verbreitet und kann nach außen hin die Diskussion auf eine weniger emotionsgeladene Ebene und weg von der Fixierung auf die ETH und materieller Objekte lenken. UAP kann gleichzeitig auch als Oberbegriff dienen, dem auch anderweitige atmosphärische Phänomene, wie bspw. Kugelblitze, Erd(beben)lichter oder andere anomale Leuchtobjekte, zugeordnet werden können.

In den Vereinigten Staaten wurde von der mittlerweile aufgelösten Gruppe APRO exklusiv der Begriff des "Unconventional Aerial Object" (UAO, dt.: "unkonventionelle Luftraum-Objekte"), speziell für Phänomene verwendet, die nicht als gewöhnlich oder irdisch erklärt werden können und schwer zu klassifizieren sind. Der UFO-Begriff wurde für Phänomene verwendet, die aufgrund hinreichender Zeugnisse eine Klassifikation ermöglichten.

Das australische Verteidigungsministeriums untersuchte bis 1996 gemeldete UFO-Sichtungen und verwendete hierfür den Begriff der "Unconventional Aerial Sightings" (UAS).

Vereinzelt, so u.a. auch von Richard Haines, wird der Begriff der "Anomalous Aerial Phenomena", (AAP, dt.: "anomale Luftraum-Phänomene") verwendet, so in seinem Vorwort zum Buch "On Pilots and UFOs" von Willy Smith.

*** OVNI/PAN/MOC ***

Im französischen Sprachraum wird der Begriff "OVNI" (Objet Volant Non-Identifé) als französische Übersetzung des englischen Begriffs UFO verwendet, neben dem "PAN"-Begriff (Phénomènes Aérospatiaux Non-Identifiés) als Entsprechung des UAP-Begriffs (s.o.), wobei sich der PAN-Begriff auf Luft- und Raumfahrtphänomene bezieht. Ferner findet sich die Abkürzung OVNI auch in den Sprachen spanisch, portugiesisch und italienisch.

Von den französischen UFO Forschern Aimé Michel und Jaques Vallée wurde der Begriff  "MOC" (Mystérieux Objets Célestes, dt.: "Mysteriöse Himmelsobjekte") eingeführt.

*** EL/EQL/ALP ***

Ein UAP-Ableger sind die in den frühen 1980er von Paul Devereux entwickelten und publizierten "Earth Lights" (EL, dt.: "Erdlichter"), eine Variante der "Earthquake Lights" (EQL, dt.: "Erdbebenlichter"), die im Zusammenhang mit Erdbeben sowie anderen geologischen bzw. tektonischen Aktivitäten gesehen werden. Auch der amerikanische UFO-Forscher John Keel tendierte in diese Richtung. Als ein Beispiel für ein geologisch verursachtes Lichtphänomen werden vereinzelt auch die bei Hessdalen seit den 1980ern beobachteten Lichtobjekte angeführt, auch wenn das Hessdalen-Phänomen ganz unterschiedliche und von Erdlichtern auch abweichende Erscheinungsweisen zeigt und auch einige fehlinterpretierte, herkömmliche Objekte darunter zu finden sind.

Ein mit Erdlichtern verwandter Ausdruck ist der vom kanadischen Neurologen und Geologen Dr. Michael Persinger geprägte Begriff "ALP" (Anomalous Luminous Phenomena, dt.: "anomale leuchtende Phänomene"), die er folgendermaßen beschreibt:

"[ALPs] zeigen sonderbare Bewegungen, strahlen ungewöhnliche Farben oder Töne aus und hinterlassen gelegentlich physikalische Rückstände. Wenn sich diese Phänomene einem Beobachter nähern, werden häufig exotische Kräfte und Wahrnehmungen berichtet. Die meisten ALP zeigen eine Lebensdauer im Minutenbereich und scheinen Abmessungen im Meterbereich zu haben."


Persinger verwendet den Begriff in der Beschreibung seiner »Tectonical Strain Theory« (Theorie der tektonischen Deformation), ein Erklärungsmodell für das UFO-Phänomen auf der Basis der Erdlichter bzw. ALP. Im deutschen Sprachraum ist der ALP-Begriff allerdings kaum bekannt.

*** Strangeness/Oz-Faktor ***

Im Zuge der Falldiskussion und Beurteilung von UFO-Sichtungen kommt häufig der Begriff der "Strangeness" (dt.: Fremdartigkeit oder Seltsamkeit) ins Spiel, der sich auf fremdartige, als anomal angesehene, Details bzw. eigenartige oder bizarre Merkmale einer Sichtungserfahrung bezieht, die eine herkömmliche Erklärung erschweren oder ihr entgegenstehen. Art und Höhe der Strangeness bilden vielfach auch die Grundlage der Klassifizierung einer UFO-Sichtung, insbesondere als unidentifiziert.

Den Begriff der Strangeness hat der US-amerikanische Astronom und UFO-Forscher J. Allen Hynek 1972 in seinem Buch "The UFO-Experience: A scientific enquiry" eingeführt und beschreibt die Bewertung der Fremdartigkeit dort als...

"... ein Maß dafür, wie "sonderbar" ein Bericht innerhalb seiner jeweiligen allgemeinen Klassifizierung ist. Genauer gesagt kann es als Maß für die Anzahl der Informationsbits angesehen werden, die die Meldung enthält und die mit dem gesunden Menschenverstand schwer zu erklären sind. Ein am Nachthimmel gesichtetes Licht, dessen Flugbahn nicht einem Ballon, Flugzeug usw. zugeordnet werden kann, hätte dennoch eine niedrige Fremdartigkeit, weil es nur eine seltsame Sache an der Meldung zu erklären gibt: Seine Bewegung. Ein Bericht über ein seltsames Flugobjekt, das sich auf einer einsamen Straße bis auf wenige Meter an ein Auto heranbewegte, den Motor des Autos abwürgte, das Radio ausschaltete, die Lichter erloschen, Spuren auf dem Boden in der Nähe hinterließ und offenbar von einem intelligenten Wesen gesteuert wurde, erhält eine hohe Fremdartigkeit, weil er eine Reihe von einzelnen, sehr seltsamen Dingen enthält, die alle den gesunden Menschenverstand übersteigen."


Nach wie vor ist die Fremdartigkeit einer geschilderten UFO-Erfahrung auch international ein wichtiger Gegenstand bei der Beurteilung von UFO-Sichtungen, wobei häufig aber auch auf die fehlende Messbarkeit (Quantifizierung) und den subjektiven Charakter der seitens Augenzeugen geschilderten seltsamen Merkmale hingewiesen wird, so dass bei der Beurteilung und Klassifizierung von UFO-Sichtungen neben der Fremdartigkeit ergänzend auch andere, qualitative Merkmale der Sichtung bzw. Untersuchung mit einbezogen werden.

Eine spezielle Form der Strangeness ist der so genannte "Oz-Faktor", den die britische UFO-Forscherin Jenny Randles 1983 in ihrem Buch "UFO Reality" formuliert hat und der ungewöhnliche Bewusstseinszustände der Zeugen während einer UFO-Erfahrung bezeichnet. Randles schreibt in ihrem Buch über UFO-Zeugen, die von einem "Gefühl der Isolation oder der Versetzung aus der realen Welt in eine andere Umgebung" berichten. Sie kommentierte, dass dieses Gefühl "fast den Eindruck erweckt, dass der Zeuge vorübergehend aus unserer Welt in eine andere versetzt wird, in der die Realität ähnlich, aber etwas anders ist. Eine Welt, in der Wunder geschehen können". Sie stellte fest, dass dieser Effekt "weit verbreitet und wichtig" sei und nannte ihn "Oz-Faktor", nach dem Märchenland Oz. Es sei, "als ob der berühmte Zauberer aus diesem Land einen Zauber ausspricht, der den Zeugen in eine neue Realität versetzt".

Sie weist aber auch darauf hin, dass man nicht wisse, ob während der so genannten "fehlenden Zeit" tatsächlich etwas passiert. "Alles, was wir wirklich wissen, ist, dass solche Ereignisse eine konsistente Gruppierung von merkwürdigen Merkmalen aufweisen, die einige als den 'Oz Faktor' bezeichnen, nämlich dass die Zeit verzerrt wird, Umgebungsgeräusche verschwinden und der Zeuge das Gefühl hat, dass sein Geist vorübergehend phasenverschoben ist. Wenn sie jedoch danach einfach das Bewusstsein verlieren, entsteht ein Zeitablauf, in dem keine 'verdrängten' Erinnerungen vorhanden sind, die abgerufen werden können.

 

 

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